Power-to-X war gestern DAS Thema im Startup-Space in Schlieren. Im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung der FDP Bezirkspartei Dietikon erläuterte Regierungsrätin Carmen Walker Späh die Bedeutung von Power-to-X für den Kanton Zürich und was die von ihr geführte Volkswirtschaftsdirektion unternimmt, um die Technologie zu fördern. Ganz besonders betonte sie die Pionierrolle und den Leuchtturm-Charakter der Power-to-Gas-Anlage der Limeco in Dietikon.
SPIN Co-Geschäftsführer Peter Metzinger erklärte auch für Laien verständlich, wie Power-to-X funktioniert und wie die Vision einer geschlossenen Kohlenstoffkreislaufwirtschaft aussieht. Power-to-X ist im Prinzip die Umkehrung des Verbrennungsprozesses. Aus den bei der Verbrennung von Treib- und Brennstoffen frei gesetzten Stoffen (Wasser und CO2) werden durch Zufuhr von Energie wieder Treib- oder Brennstoffe gemacht. In der Vision wird so sogar Plastik produziert. Wird dieser in einer KVA wie der Limeco verbrannt, kann das CO2 im Kamin abgefangen werden, um daraus synthetisches Erdgas zu machen. Dieses wird verbrannt, dass freiwerdende CO2 wird aus der Luft gefiltert und zu Treib- oder Brennstoff gemacht usw. Eine Auswahl seiner Folien kann hier heruntergeladen werden.
Während der anschliessenden, durch David Egger – Chefredaktor Limmattaler Zeitung – moderierten Podiumsdiskussion gab Patrik Meli, Managing Director von MAN Energy Solutions Schweiz AG, Einblicke in das, was die Industrie schon tut. Sein Unternehmen lieferte zum Beispiel Komponenten für die erste industrielle Anlage der Welt, die in Chile synthetisches Kerosin für Porsche produziert. Chile verfügt über eine Wasserstoffstrategie, über 70 Mal so viel Windenergie, wie das Land verbrauchen könnte und will zum globalen Lieferanten für erneuerbare, synthetische Treib- und Brennstoffe werden. Die Teilnehmenden hatten viele Fragen, entsprechend lange ging die Podiumsdiskussion. Dies zeigt das enorme Interesse an funktionierenden Lösungen für den Klimaschutz. Patrik Meli betonte mehrmals, dass die Technologien vorhanden sind, dass wir sie nur hochskalierten und effizienter machen müssen. Zwar gebe es manchmal noch viele Details zu klären, aber das sollte nicht vom raschen Aufbau einer auf Power-to-X basierten neuen Industrie abhalten.
Beim anschliessenden – von Lifetec One und Mr. Campaigning AG gesponserten Apéro konnte das Thema noch vertieft werden. Zu denken gab ein Teilnehmer, der ernsthaft behauptete, es gebe keinen Klimawandel, aber schuld am Klimawandel (sic!) seien «Chemtrails»… Das Beispiel zeigt, dass innovative Zukunftsprojekte auch durch Verschwörungsmärchen beeinflusst werden können.
Anbei ein Video der Veranstaltung in voller Länge und eine Bildergalerie mit Impressionen. Die Limmattaler Zeitung hat hier einen Artikel veröffentlicht (jedoch die Veranstaltung fälschlicherweise als Wahlpodium bezeichnet; würde das stimmen, hätte es jedoch keinen Bericht gegeben – ein Widerspruch in sich und sicher ein Freudscher, weil ja gerade der Wahlkampf dominiert). Hier können die Folien heruntergeladen werden.




War ein echt spannender Anlass, auch wenn ich längst nicht alles begriffen habe;-)
Vielen Dank für die Rückmeldung. Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung. Beste Grüsse, peter metzinger