Zürich, 19. September 2022. Im Rahmen einer ausserordentlichen Generalversammlung hat das Swiss Power-to-X Collaborative Innovation Network (SPIN) ein dreiköpfiges Co-Präsidium und einen neuen Vorstand aus den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik gewählt. SPIN wird neu präsidiert von Nationalrat Martin Bäumle, Prof. Markus Friedl von der «OST – Ostschweizer Fachhochschule» und Patrik Meli, dem Managing Director von MAN Energy Solutions Schweiz AG. Der neue Vorstand setzt sich zusammen aus Vertretern von Climeworks, EPFL, Ostschweizer Fachhochschule, Hitachi Zosen Inova, SR Technics, Synhelion und Sulzer. Ab Oktober 2022 wird die Geschäftsstelle von SPIN bei Swissmem in Zürich angesiedelt sein. Peter Metzinger, Physiker und Campaigning-Pionier und Roger Sonderegger, Ressortleiter Swissmem, werden die Co-Geschäftsführung übernehmen.
Swissmem, der führende Verband für Technologieunternehmen mit 1300 Mitgliedfirmen, und SPIN gehen im Bereich Power-to-X eine strategische Zusammenarbeit ein. Es ist das gemeinsame Ziel, in den nächsten Jahren einen wichtigen Beitrag zu Defossilisierung, zur langfristigen Sicherung der Energieversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen sowie zur industriellen Wertschöpfung in der Schweiz zu leisten.
Eine zentrale Forderung ist, dass die Schweiz mit ihren Hochschulen und Firmen dank ihrer Spitzenforschung auch weiterhin in den vordersten Reihen mitwirken kann, der Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Industrie beschleunigt wird und die Schweiz künftig wieder Zugang zu europäischen Forschungsprogrammen hat. Um diese Ziele zu erreichen, sollen möglichst alle Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft vernetzt werden. Ein erster Meilenstein wurde am 23. Juni mit dem SPIN DAY 2022 erreicht, an dem über 160 Vertreter von über 80 Organisationen aus diesen Sektoren teilnahmen. Die Ergebnisse aus den zahlreichen Workshops werden in die SPIN-Strategie einfliessen; zudem ist ein weiterer SPIN DAY geplant.
Power-To-X ist im Prinzip die Umkehrung des Verbrennungsprozesses. Filtert man CO2 aus der Atmosphäre und wandelt es durch die Zufuhr von erneuerbarer Energie und Wasser in Treibstoffe, Brennstoffe oder chemische Produkte um, werden dazu keine fossilen Rohstoffe mehr benötigt. Aufgrund des grossen Energiebedarfs macht dies am meisten Sinn in Regionen der Erde, in denen es einen massiven Überschuss an erneuerbaren Energien gibt, der aufgrund einer dünnen Besiedlung nicht anderweitig genutzt würde. Der PTX-global-Atlas des Fraunhofer-Instituts demonstriert deutlich, dass dies eine breite Diversifizierung der Energielieferanten rund um den Globus ermöglicht. Gleichzeitig sind Power-to-X-Produkte chemische Energieträger, die sich als langfristige Stromspeicher eignen und somit Strommangellagen entschärfen können. Man spricht in diesem Zusammenhang von der Sektorenkopplung.
Im neuen Vorstand vertreten sind Nationalrat Martin Bäumle (Politik, Co-Präsident), Christoph Beuttler (Industrie, Climeworks), Thomas Blättler (Industrie, Sulzer), Prof. Markus Friedl (Wissenschaft, OST, Co-Präsident), Prof. Andre Heel (Wissenschaft, OST), Jean Marc Lenz (Industrie, SR Technics), Patrick Lura (Industrie, Hitachi Zosen Inova), Patrik Meli (Industrie, MAN ES, Co-Präsident), Philipp Furler (Industrie, Synhelion) und Yasmine Calisesi (Wissenschaft, EPFL).
Aufgrund von Anträgen seitens Mitglieder beschloss die Generalversammlung zudem, dass sich SPIN engagieren soll für eine konsequente, effektive und Technologie-neutrale Netto-CO2 -Betrachtung sämtlicher Energieträger – auch beim Import –, sowie für direktes Abscheiden von CO2 aus der Luft.